"Die Zeit der Einzelkämpfer geht zu Ende."

Die Organisation

ChangemakerXchange ist ein 2012 initiiertes globales Netzwerk von rund 1100 Gründer:innen sozialer Startups und Aktivist:innen in über 130 Ländern weltweit. Wir verfolgen das Ziel ‘Changemakern’ Zugang zu einer Gemeinschaft zu bieten, die einen intensiven persönlichen Austausch, gemeinsames Lernen, das Teilen von Ressourcen und den Start von Kollaborationen ermöglicht, um so kollektiv mehr und systemische Wirkung zu entfalten.  

Warum New Work und Inner Work?

Auch wenn die Welt insgesamt eine gesündere, wohlhabendere und gerechtere ist wie noch vor einigen Jahrzehnten werden die Herausforderungen der Menschheit doch immer komplexer, gerade in Hinblick auf die Klimakrise. Wir glauben die Zeit der Einzelkämpfer und “(S)heropreneurs” geht zu Ende. In Zukunft zählen Kollaboration, Ko-Kreation, sowie Themen- und Länderübergreifendes gemeinsames Handeln. Das erfordert eine intensivere, empathischere Verbindung unter Menschen und neue dezentralere, fluidere Formen der Zusammenarbeit und Entscheidungsfindung, welche wiederum nur möglich sind durch ein hohes Maß an Selbstmanagement, Konfliktfähigkeit und Multiperspektivität. 

Unsere konkreten New-Work-Praktiken

 

Ko-Kreation: Das Netzwerk entscheidet. Herz von ChangemakerXchange ist unsere globale Community, die wir aktiv und regelmäßig in Strategieprozesse und unsere Entscheidungsfindung einbinden. Unser Prinzip: Tagesaktuelle Entscheidungen trifft das Team, aber immer dann, wenn es um unsere Struktur, Gesamtstrategie oder Werte geht bringt sich das Netzwerk intensiv ein. So entstanden beispielsweise unsere aktuelle Mission, Vision und Programm-Säulen durch Input seitens von über 100 Mitgliedern des Netzwerks. Auch bei der Wahl unserer Partner haben Mitglieder der Community innerhalb eines mehrstufigen “Due Diligence” Prozesses ein Mitsprache-Recht, um sicherzustellen, dass unsere Werte und Vision gewahrt wird. 

 

Gehälter: “YearsofChangemaking” versus Berufserfahrung, sowie radikale Transparenz. Im Rahmen der Gehaltseinstufung während des Einstellungsprozesses zählt nicht nur die klassische Berufserfahrung, sondern auch gesellschaftliches Engagement während der Schulzeit oder Studium, welches wir in Jahren aufrechnen. Elternzeit zählt dabei explizit auch als Berufserfahrung. Unsere Gehälter sind komplett transparent und steigen automatisch um 4-8% pro Jahr (höhere Gehälter steigen prozentual graduell weniger), für ‘schlechte’ Jahre haben wir gemeinsam einen Prozess für Gehaltsstopps und weitere Einsparungen entschieden.   

 

Prinzipien statt Hierarchien: Klassische Hierarchien, Titel und auf Seniorität basierende Privilegien wurden schrittweise ersetzt durch gemeinsam verfasste Prinzipien, radikale Transparenz und ein “Manifest”, welches nachvollziehbar alle Prozesse innerhalb der Organisation darstellt. 

 

Kompetenzbasierte Führung: ChangemakerXchange ist eine gemeinnützige GmbH mit Sitz in Berlin, bestehend aus einem derzeit sechs-köpfigen fest angestelltem Kern-Team, sowie einem erweiterten Netzwerk von über 85 Trainer:innen und einer 30 Personen starken “Strategy-Group”, bestehend aus Mitgliedern des weltweiten Netzwerks. Führungsaufgaben sind den jeweiligen Kompetenzen entsprechend auf die Mitglieder des Kern-Teams verteilt; quartalsweise Treffen mit der Strategy-Group und ein jährlich stattfindender 2 tägiger “Co-Creation” Summit mit allen Mitgliedern der Community sorgen für zusätzliche Accountability.

Unsere konkreten Inner-Work-Praktiken, mit denen wir die Basis dafür schaffen

Wellbeing: You can’t do well if you’re not doing well: Mentales, emotionales und physisches Wellbeing steht für das Team an erster Stelle. Angeleitet durch Expert:innen beschäftigen wir uns in quartalsweisen “Wellbeing-Checkins” intensiv mit verschiedenen Aspekten wie unserer ‘Work-Load’, dem Gemütszustand unserer Kolleg:innen und Strategien, um uns selbst und unsere Mitglieder vor Burnout und Überarbeitung zu schützen.

Checkin und Checkout: Um den für New Work nötigen Selbstkontakt zu gewährleisten starten fast alle unsere Meetings mit einem kurzen “Check-in”, zum Beispiel einer Meditation oder einer sehr offenen Fragerunde wie es den Kolleg:innen gerade geht. Meetings enden zudem meist mit einem “Check-Out”, beispielsweise einer kurzen Selbst- (“Wie empfand ich das Treffen? Wie bewerte ich meinen Beitrag?") oder Gruppenreflektion (“Was haben wir als Team gelernt” Wo können wir uns noch verbessern?”).

“Calibration”: Um regelmäßig innezuhalten und unsere eigenen New- und Inner Work Praktiken kritisch zu reflektieren und voneinander zu erfahren wie es den anderen Kolleg:innen mit unserer derzeitigen Art zu arbeiten geht führen wir quartalsweise 3-4 stündige “Calibration”-Meetings durch (Neuausrichtung). Angeleitet durch einen Coach lösen wir so potentielle Konflikte (oder vermeiden sie, bevor sie entstehen), entdecken Themen und Aspekte an denen wir als Team arbeiten sollten und schaffen Verständnis für unsere Art der Zusammenarbeit und Vertrauen zueinander.  

Ansprechpartner*innen

Matthias Scheffelmeier
matthias@changemakerxchange.org

Begleitung durch Greta Rossi und Rainer Höll

Mehr Information: https://changemakerxchange.org/how-we-work/